Deponie im Tägernauer Wald (Lee)

In Kürze entscheidet der Kanton über die Erweiterung des geplanten Deponiestandortes im Leewald. Falls der Kanton dem zustimmt, würde eine Fläche von circa 14 Fussballfeldern (1,5 Millionen Quadratmeter) gerodet werden. Beide betroffenen Gemeinden, Grüningen wie auch Gossau, stellen sich klar gegen diese Pläne.

Wäre diese Deponie aber wirklich so schlimm?

In Grüningen und Gossau schiessen aktuell Wohnungen aus dem Boden, dass man kaum noch mitkommt. Aus der Ferne erkennt man die Dörfer, da dutzende Baukräne, in den Himmel ragen. Die Standorte sind unter anderem so beliebt, weil wir über ein tolles Naherholungsgebiet verfügen und sich der Verkehr in Grenzen hält.

Aber genau dieses soll nun einer Deponie weichen, die von jährlich 6000 Lastwagen angefahren werden würde. Unsere Gemeinde verliert massiv an Attraktivität; Investitionen würden anderswo getätigt, Wohnungen blieben leer, die Steuereinnahmen sinken, die Bevölkerung wandert ab.

Wer würde noch die hohen Mieten bezahlen wollen, wenn man nicht einmal mehr einen ruhigen Spaziergang mit Kind und Hund im Wald machen kann, ohne ständig Lastwagen ausweichen zu müssen? Und nach 5min Waldweg wäre man dann auch schon an der trostlosen, gerodeten Stelle angekommen, 14 Fussballfelder gross (2/3 des bestehenden Waldes), kaum zu überblicken. Kaum vorstellbar.

 

Circa 7000 Bäume müssten weichen, was das für die Biodiversität in diesem riesigen Gebiet bedeuten würde, kann man sich gut vorstellen – Es bleibt nichts übrig.

Das ist jedoch noch nicht alles. Die Bäume, die dann den neuen Waldrand säumen würden, sind sich das nicht gewohnt. Viele von ihnen würden den neuen Gegebenheiten zum Opfer fallen. Sie kämen nicht mit der hohen Sonneneinstrahlung zurecht, mit Stürmen und sie wären viel anfälliger für Schädlinge, da sie sich in einem Dauerüberlebenskampf befinden würden. Zu den 14 geplanten Fussballfeldern, kommen dann also nochmals 4-6 dazu. Im schlimmsten Fall würde der gesamte Wald, als System, den Eingriff nicht überleben. Genauso wie das Wild, dem schlicht der Lebensraum fehlt.

 

Fazit:

Ja, die Umsetzung der geplanten Deponie wäre schrecklich und muss verhindert werden!

 

Der Kanton hat es sich einfach gemacht. Da die anderen in Frage kommenden Standorte meist in Kulturlandzonen sind, ist es einfacher, kantonales Land als Deponiestandort vorzuschlagen, statt in Verhandlungen zu gehen. Doch wir geben unseren Wald nicht her, unsere Gemeindepräsidentin, Susanna Jenny und unsere Nachbarsgemeinde Gossau mit Jörg Kündig als Präsident setzen sich für unser Anliegen ein und schliessen einen Gang vors Bundesgericht nicht aus.

Danke an dieser Stelle für das grosse Engagement, damit unser „Lee“ eine Zukunft hat!

 

Das ist aber nur eine Seite der Medaille, wir alle müssen daran arbeiten, dass zukünftig kleinere Deponien ausreichen. Es sollte unser Ziel sein, weniger Abfall zu hinterlassen, dessen Rückstände schlussendlich in einer Deponie enden. Wir alle müssen einen Beitrag leisten und uns den Konsequenzen unseres Handelns bewusst sein. Damit auch unsere Enkelkinder noch mit ihren Kindern und Hunden in einem Wald, wie dem „Lee“ spazieren und sich erholen können….